Leute, das war das allergeilste!
War ja mein erstes Turnier und überhaupt hatte ich ja die 15 Jahre davor im Prinzip nur inzestuös gegen den Computer gespielt (Hamburg = KO2-Wüste). Ich hatte daher schon einige Bedenken, ob ich würde mithalten können. Ich wußte, daß meine Abwehr ein Problem werden könnte, aufgrund der von mir bevorzugten, allerdings defensiv bekannt offenen 4-3-3-Aufstellung. Dies wurde auch gleich am Samstag bei meinen beiden allerersten Freundschaftsspielen (gleich gegen Michael O.) bestätigt (2:6 und 2:8 ) und im Endeffekt habe ich laut Statistik tatsächlich die meisten Gegentore aller(!) Teilnehmer bekommen (98 ).
Die zweite große Unbekannte war die sogenannte "Stop & Go"-Technik (oder auch "Ball-Trapping"), die ich nur von den Videos der letzten WMs kannte. Gegen den Computer hatte ich sie nie benötigt, da man hier durch geschicktes Timing und entsprechendes Verzögern des Ballkontaktes ähnliche Angriffe inszenieren kann.
Es stellte sich aber schnell heraus, daß man im Duell Mann gegen Mann einfach nicht soviel Zeit hat, die mir vertraute Technik so richtig umzusetzen - eine wichtige Erfahrung für die Zukunft.
Daß ich trotzdem mit 103 Toren offensiv recht erfolgreich war, führe ich auf die 4-3-3-Taktik zurück, die für die meisten Gegner sehr ungewohnt zu spielen war, wie mir auch mehrfach bestätigt wurde.
Naja, auf jeden Fall lief es am Samstag eigentlich sehr gut, obwohl ich in der Nacht zuvor keine Sekunde geschlafen hatte (ungewohntes Bett, Nervosität, schnarchende Zimmergenossen). Fast hätte es zum 2. Gruppenplatz gereicht, der aber aufgrund seines Tores zum 2:1, 20 Sek. vor Schluß, an Kees ging.
Am Sonntag war ich dann zwar einigermaßen ausgeschlafen, aber eigentlich noch recht kalt, weil es im Prinzip sofort losging mit der KO-Runde. Leider konnte ich den zunächst erarbeiteten Vorteil eines 3:4 Auswärtssieges gegen Fabio F. nicht ausnutzen und verlor das Heimspiel mit 3:5, so daß für mich gleich Endstation war.
Schade, war zwar schon verdient, aber bei besserer Chancenverwertung hätte man es schaffen können...
Danach lief nicht mehr viel bei mir. Im nächsten Spiel gegen Giacomo Troiano ging ich zwar schnell mit 3:1 in Führung, war danach aber komischerweise absolut chancenlos (3:7 und 2:5).
Erwähnenswert waren noch die darauffolgenden Spiele gegen Glenn Loite (7:7 und 4:5), wo ich erstmalig regelrecht zu Tode gelobbt wurde
Am Ende stand dann der 30. Platz zu Buche, womit ich als Neuling absolut leben kann und was vor allem noch Raum nach oben offenläßt, hehe...
Allgemein muß natürlich erwähnt werden, daß die Organisation perfekt war, die Location optimal und einfach alles gepaßt hat. War schon superspannend und interessant, gegen soviele unterschiedliche Charaktere zu spielen mit ihren unterschiedlichen Techniken und Moves. Auch witzig übrigens, was da so alles an verschiedenen Joysticks angeschleppt wurde.
Ich war auch sehr glücklich mit dem im Vorfeld vieldiskutierten Mixed-Mode (PBD-NOPBD). Ich konnte während des gesamten Turnieres mit meinem geliebten PBD spielen - Weltklasse! Danke an Steve Camber, der dies überhaupt erst möglich gemacht hat.
Ein Riesenlob und fetter Dank gehen natürlich auch und vor allem an Sascha, Jörg, Désirée (Vor meinem geistigen Auge wirst Du immer an diesem Tisch sitzen

, ich habe Dich während des gesamten Wochenendes echt an keiner anderen Position gesehen - Respect!) und alle anderen, die an der Vorbereitung und Organisation des Turniers beteiligt waren. Ihr seid verdammt nochmal alle Helden!
Schöne Grüße an alle,
Nils B.
P.S.: Ätzend, daß schon wieder alles vorbei ist, ich bin seit Montag echt ein bisschen im Loch...
